Dr. Sonja Zöller, Frankfurt am Main

12. Dezember 2023, 19.30 Uhr

Saalbau Dornbusch, Eschersheimer Landstr. 248, 1. Etage (Anne-Frank-Saal)

 

Die spanische Conquista wird üblicherweise als reine Männersache betrachtet. Erst in den letzten Jahren hat man begonnen, sich eingehender mit der Rolle der Frauen zu beschäftigen, die offenbar größer war als gemeinhin angenommen. Das gilt für europäische wie für indigene Frauen.

Am Beispiel der Eroberung Chiles durch Pedro de Valdivia – gekennzeichnet durch heftige Kämpfe mit der besonders wehrhaften indigenen Bevölkerung – wird die Bedeutung der Frauen beleuchtet, die sich an solchen Unternehmungen beteiligt haben. Dabei wird insbesondere auf Valdivias Lebensgefährtin Inés Suárez und ihren Beitrag zur Conquista eingegangen. Zudem wird ein Blick auf grundlegende Elemente der spanischen Eroberungspolitik und die Selbstdarstellung und Mentalität ihrer Protagonisten geworfen.

 

Sonja Zöller ist promovierte Germanistin und Historikerin. Ihre Dissertation schrieb sie über einen mittelalterlichen Finanzier der Reichspolitik, der zum Hauptprotagonisten eines höfischen Romans wurde. Sie lehrte an der FU Berlin und an der Goethe-Universität Frankfurt. Außer diversen Fachaufsätzen und Vorträgen hat sie zahlreiche Rundfunkbeiträge verfasst. Während eines achtjährigen Aufenthalts in Brasilien hielt sie Literaturunterricht und Vorträge am Goethe-Institut in Rio de Janeiro. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit: Literatur und Geschichte des Mittelalters und der Frühen Neuzeit, dabei vor allem auch die Frühgeschichte der spanischen und portugiesischen Kolonisation in Südamerika. Drei ihrer Vorträge bei der DIAG widmeten sich bereits diesem Thema.