Prof. Dr. Laura Otto, Uni Würzburg

30. Januar 2024, 19.30 Uhr

Saalbau Dornbusch, Eschersheimer Landstr. 248, 1. Etage (Anne-Frank-Saal)



Seit 2015 werden jedes Jahr riesige Mengen an Sargassum-Algen an die Küsten der Karibik gespült, wo sie Badestrände und Habitate verschmutzen. Hierdurch wird nicht nur das empfindliche ökologische Gleichgewicht der küstennahen Lebensräume gestört; zugleich hat die Algenpest massive ökonomische Auswirkungen auf die Tourismusbranche und die von ihr abhängigen Wirtschaftsaktivitäten in der Region.

Der Vortrag beleuchtet die Entwicklung und Situation an der mexikanischen Karibikküste und schildert, wie die verschiedenen Akteure und Interessengruppen mit dem Problem der Algenverschmutzung umgehen. Er stützt sich auf die Ergebnisse einer mehrjährigen ethnografischen Feldforschung in den betroffenen Regionen. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf die Rolle der vom Tourismus abhängigen Wirtschaft und der Wissenschaft gerichtet.


Laura Otto ist Kulturanthropologin und Ethnographin. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt auf Küstentransformationen und ländlichen Räumen. Seit 2023 ist sie Professorin für die Anthropologie des Ländlichen an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg; zuvor war sie Postdoktorandin an der Goethe-Universität Frankfurt. Im Rahmen eines von der DFG geförderten Projekts führt sie seit 2019 Forschungen zum gesellschaftlichen und politischen Umgang mit der zunehmenden Algenverschmutzung an der mexikanischen Karibikküste durch.