Prof. Dr. Hans-Jürgen Puhle, Goethe Universität Frankfurt

28.11.2023
Saalbau Dornbusch, Eschersheimer Landstraße 248, 1. Etage (Anne-Frank-Saal)

Populistische Bewegungen und Regime unterschiedlicher Couleur (linke oder rechte, autoritäre oder demokratische) haben in zahlreichen Ländern Lateinamerikas die Politik im 20. Jahrhundert geprägt. In einem historischen Überblick werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den verschiedenen Spielarten des Populismus herausgearbeitet. Dabei geht es nicht zuletzt um die Frage, was sie von ihrer meist sehr ambitiösen Reformagenda überhaupt umsetzen konnten. Außerdem wird auf die gegenwärtigen Entwicklungstendenzen populistischer Politik und deren Veralltäglichung im Zeichen fortschreitender Globalisierung, der ‚neuen Medien‘ und einer zunehmenden Polarisierung der Politik eingegangen.

Hans-Jürgen Puhle ist Historiker und Politikwissenschaftler. Er begann seine wissenschaftliche Laufbahn an der FU Berlin, wo er 1965 promoviert wurde. Sie führte ihn über Professuren an den Universitäten Münster und Bielefeld, bis er 1990 an die Goethe-Universität berufen wurde. Hier übernahm er eine Professur für vergleichende Politikwissenschaft und wirkte mehrmals als Dekan des Fachbereichs Gesellschaftswissenschaften. Von 1966 bis 1968 war er Direktor des lateinamerikanischen Sozialforschungsinstituts (ILDIS) der Friedrich-Ebert-Stiftung in Santiago de Chile. Es folgten weitere Forschungsaufenthalte und Gastprofessuren im iberoamerikanischen Raum, in den USA und Europa. Lateinamerika-Studien bilden bis auf den heutigen Tag einen Schwerpunkt seiner Publikationstätigkeit.