Dr. Dieter Strauss, Dienstag, 5. April 2022, 19.15

Saalbau Dornbusch, Eschersheimer Landstraße 248 (U-Bahn-Haltestelle Dornbusch)

 

Ein schillerndes Leben fast wie ein Märchen, das von der NS-Spionage in der kriegsentscheidenden Atlantikschlacht im 2. Weltkrieg über die Vermittlung lateinamerikanischer Literatur in den deutschen Sprachraum bis zum Widerstand als deutscher Kulturbotschafter im Portugal der Caetano-Diktatur reicht. Das Goethe-Institut Lissabon wurde damals zum Schutzraum für die Opposition und zur offenen Tür nach Europa. Der Vortrag geht diesem abenteuerlichen Wandel des „Über-Setzers“ Curt Meyer-Clason nach und liefert Belege für die Berechtigung der Spionage-Vorwürfe. Er versucht, diesen Wandel zu erklären und die Schuldfrage zu beantworten.

 

Dieter Strauss ist promovierter Germanist und hat 33 Jahre für das Goethe-Institut gearbeitet. Er war in unterschiedlichen Funktionen in sieben Ländern auf vier Kontinenten tätig. Während seiner Zeit in Sao Paulo gehörte er zu der Historikergruppe, die die „Akte Meyer-Clason“ gefunden hat. Heute lebt er als freier Sachbuchautor und Vortragsreisender in Offenbach. Im Oktober 2016 ist eine Abhandlung von ihm über Meyer-Clason in der Mare-Zeitschrift Hamburg erschienen.