Dr. Detlev Ullrich, DIAG Frankfurt

19. März 2024, 19.30 Uhr

Frankfurt am Main, Eschersheimer Landstraße 248
Saalbau Dornbusch, 1. Etage (Anne-Frank-Saal)

Die DIAG wird am Ende dieses Jahres ihr siebtes Lebensjahrzehnt vollenden. Aus diesem Grunde wurde vor einigen Monaten ein Projekt zur Aufarbeitung der Vereinsgeschichte gestartet. Einen Schwerpunkt der Untersuchung bildet die Früh- und Gründerzeit der DIAG, die mit dem Aufstieg Frankfurts zur „Hauptstadt des Wirtschaftswunders“ (Werner Bendix) zusammenfällt. Unterstützt wird das Projekt von der Stiftung Polytechnische Gesellschaft im Rahmen ihres Stadtteilhistoriker-Programms.

Warum sich der Blick zurück in die Geschichte der DIAG lohnt, lässt die Aussage einer Zeitzeugin aus frühen Jahren erahnen: „Wer sich als Deutscher für die Kultur Spaniens und der spanischsprachigen Länder und die spanische Sprache interessierte, hatte anfangs nur wenig Auswahl, ja eigentlich nur eine: Er konnte die Veranstaltungen und Sprachkurse der Deutsch-Iberoamerikanischen Gesellschaft (DIAG) besuchen.“ (Ingeborg Kuhl de Solano)

Und noch bis in dieses Jahrhundert hinein wurden die Amtsträger der Stadt nicht müde zu betonen, „wie stolz Frankfurt ist, eine so bedeutende Institution wie die DIAG zu besitzen“ (Hilmar Hoffmann). War die DIAG wirklich so bedeutend, wie in solchen Aussagen anklingt? Worauf beruhte ihre Attraktivität? Welche Handlungsmotive hatten die sie tragenden Akteure und Unterstützer? Und wie lässt sich all dies zeitgeschichtlich einordnen? Die Studie ist zwar noch nicht abgeschlossen. Aber es sollen bereits einige erste Ergebnisse zur Diskussion gestellt werden.

Detlev Ullrich ist Diplom-Physiker und promovierter Sozialwissenschaftler. Mit Lateinamerika beschäftigt er sich seit den späten 1970er Jahren. Nach einem mehrjährigen Forschungs- und Arbeitsaufenthalt in Venezuela ging er Mitte der 1980er Jahre zur Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ), wo er fast 30 Jahre lang in verschiedenen Funktionen tätig war, davon acht Jahre als Leiter eines landesweiten deutsch-brasilianischen Umwelt- und Energieprogramms mit Sitz in Rio de Janeiro. Seit Oktober 2021 ist er Präsident der DIAG.