Prof. Dr. Axel Kröger, Uni Freiburg

7. Mai 2024, 19.30 Uhr

Saalbau Dornbusch, 1. Etage (Anne-Frank-Saal)
Eschersheimer Landstraße 248, U-Bahn-Station Dornbusch

Die traditionelle Medizin in Lateinamerika hat eigene kulturelle Wurzeln, hat aber auch europäische Elemente nach der Conquista aufgenommen und angepasst. Die Spannbreite reicht von der in unserer Welt leicht akzeptierten Pflanzenheilkunde bis hin zur für unser Verständnis weniger zugänglichen rituellen Behandlung und Geisterbeschwörung.

Gleichzeitig gibt es aber auch große Unterschiede in der Qualität der Behandlung, sowohl unter traditionellen Heilern als auch unter modernen Medizinern. Wie nähert sich der traditionelle, wie der moderne Heiler den Patienten? Was sind die Unterschiede bei der Diagnosestellung und der Therapie? Gibt es Beispiele für eine sinnvolle Zusammenarbeit? Können wir voneinander lernen?

Axel Kroeger arbeitet mit der Weltgesundheitsorganisation an der Gemeinde-bezogenen und Kosten-schonenden Bekämpfung tropischer Infektionskrankheiten, vor allem in Lateinamerika und Asien. Er hat in den vier Jahren als medizinischer Entwicklungshelfer im Urwald von Ecuador seine praktische `Weiterbildung` in angepasster Gesundheitsfürsorge gemacht. Seither hat er als Professor für Globale Gesundheit in Heidelberg, Liverpool und Freiburg zahlreiche Forschungsprojekte zur Verbesserung der Gesundheitsdienste in den Ländern des Globalen Südens geleitet. Dabei hat er stets die „Volksmedizin“ im Auge behalten, auch bei den laufenden Projekten in Kolumbien, Nepal/Bangladesch und Nigeria.