Dr. Gabriele Franke, Goethe-Universität Frankfurt

7.11.2023, 19.30 Uhr
Saalbau Dornbusch, Eschersheimer Landstraße 248, 1. Etage (Anne-Frank-Saal)

Bevor Kolumbus die „Neue Welt“ entdeckte und Europäer sie für sich in Anspruch nahmen, war Amerika bereits seit Ende der letzten Eiszeit, d.h. seit mehr als 10.000 Jahren besiedelt. Wann die ersten Menschen nach Amerika kamen und auf welchem Weg und vor allem wie sie sich danach über den gesamten Doppelkontinent bis nach Feuerland ausbreiteten – diese Fragen sind immer noch nicht abschließend geklärt, auch wenn die Wissenschaft in den vergangenen Jahren zahlreiche neue Entdeckungen gemacht hat. Der Vortrag gibt einen Überblick über die verschiedenen Theorien zur ersten Besiedlung Amerikas, rekonstruiert anhand der archäologischen Funde auf dem Gebiet der heutigen USA die Lebensweise der ersten Amerikaner und erörtert die Frage, wie sich das Vordringen der Menschen auf den südlichen Teil des Kontinents abgespielt haben könnte.

Gabriele Franke hat Vor- und Frühgeschichte, Historische Ethnologie und Archäometrie an der Goethe-Universität Frankfurt am Main studiert. Ihr Schwerpunkt ist die Afrika-Archäologie. Zwischen 2009 und 2021 war sie an einem DFG-Projekt zur Erforschung der früheisenzeitichen Nok-Kultur im westafrikanischen Nigeria beteiligt. Ein weiterer Forschungsschwerpunkt betrifft die Felsbildkunst; 2022 war sie Teil eines DFG-Projekts zu Felsbildern der Mik-Berge in Namibia. Zurzeit arbeitet sie als Co-Autorin an einem Buch über die Nok-Kultur and ist als wissenschaftliche Beraterin bei einer ARTE-Produktion über die Vorgeschichte Nigerias tätig. Ihr Interesse an der Archäologie Amerikas rührt aus der Zeit her, als sie an der UCLA in Los Angeles Archäologiekurse besuchte und am Southwest Museum of the American Indian tätig war.