KUBA – REPRESSION UND WIDERSTAND

Gespräch mit der kubanischen Autorin Nat Neumann

Mittwoch, 12.2.2025, 19 Uhr

Ort: Denkbar, Frankfurt am Main, Spohrstraße 46a

Die Veranstaltung findet in deutscher Sprache statt. Um Anmeldung wird gebeten unter: info@denkbar-ffm.de

Unsere neue Veranstaltungsreihe „Lateinamerika im Gespräch“, die wir ab diesem Jahr in Kooperation mit der Denkbar im Frankfurter Nordend durchführen, wird eröffnet mit einem moderierten Gespräch über Kuba – jenes Land, das einstmals Geschichte geschrieben hat, inzwischen aber im Schatten der Weltpolitik dahinwelkt. Es scheint, als könne es allein noch durch Black-outs, Verhaftungswellen und den Exodus Hunderttausender Inselbewohner von sich reden machen.

Als Dialogpartnerin werden wir die gebürtige Kubanerin Nat Neumann zu Gast haben. Sie lebt und arbeitet seit Ende der 1990er Jahre im Rhein-Main-Gebiet und hat vor einigen Jahren begonnen, sich als Autorin und Bloggerin intensiv mit der Geschichte und Gegenwart Kubas auseinanderzusetzen. 2022 hat sie unter dem Titel „Ein kleines Stück Himmel“ eine berührende Biographie ihrer Familie publiziert, und vor wenigen Monaten folgte ein Sammelband mit Kurzessays und Glossen, in denen sie die allgegenwärtige Unterdrückung und den wirtschaftlichen und sozialen Niedergang anprangert. Es schmerzt sie, dass einige ihr Land immer noch als Beispiel für eine gelungene Revolution betrachten, während andere es bloß mit Sonne, Strand und Salsa assoziieren und vom Elend außerhalb der Touristenhochburgen nichts wissen wollen.

In der Diskussion werden wir uns zum einen mit der aktuellen Lage des Landes beschäftigen und Einschätzungen darüber austauschen. Außerdem wollen wir die Frage erörtern, was für Bilder von Kuba wir mit uns herumschleppen und was sie eigentlich noch mit der Wirklichkeit zu tun haben. Im Anschluss daran wird der Pianist Horst Bittlinger einige Stücke aus dem reichhaltigen Fundus kubanischer Musik zum Besten geben.

Nat Neumann wurde 1962 in Santiago de Cuba geboren. Im Alter von 10 Jahren ging sie nach Havanna, wo sie das Elite-Internat „Escuela Vocacional V.I. Lenin“ besuchte. Nach ihrem Abitur erhielt sie von der kubanischen Regierung ein Auslandsstipendium, das ihr ein Studium an der Humboldt Universität zu Berlin ermöglichte. Dort machte sie 1983 ihren Abschluss als Diplom-Ökonomin. Sie lebte von 1984 bis zur Wende in der DDR und zog 1996 ins Rhein-Main-Gebiet, wo sie seitdem lebt und arbeitet. Ihre schriftstellerische Tätigkeit nahm sie 2017 auf.