Zwei Jahre Lula-Präsidentschaft: Wo steht Brasilien heute?
Dr. Thomas Fatheuer, FDCL Berlin
Dienstag, 4. Februar 2025, 19 Uhr
Saalbau Dornbusch, 1. Etage, Anne-Frank-Saal
Eschersheimer Landstraße 248, U-Bahn-Haltestelle Dornbusch
Vor zwei Jahren hat Lula da Silva mit großen Erwartungen das Präsidentenamt in Brasilien übernommen. Tatsächlich sind die Erfolge beachtlich: die Entwaldung im Amazonas Wald ist deutlich zurückgegangen, die Wirtschaft wächst und Brasilien ist wieder ein respektierter internationaler Akteur, insbesondere in der Klimapolitik. Die große UN-Klimakonferenz (COP30), 10 Jahre nach der Verabschiedung des Pariser Abkommens, findet daher in Brasilien statt.
Dennoch ist die Bilanz ambivalent. Die brasilianische Gesellschaft bleibt gespalten, die Verbündeten des ehemaligen Präsidenten Bolsonaro konnten große Erfolge bei den Kommunalwahlen erringen, und die Regierung Lula verfügt über keine Mehrheit im Parlament. Zudem gibt die Präsidentschaft von Trump der extremen Rechten in Brasilien neuen Rückenwind. Brasilien ist also ein entscheidender Schauplatz für die Zukunft von Klimapolitik und Demokratie.
Thomas Fatheuer ist promovierter Sozialwissenschaftler. Er hat von 1992 bis 2010 in Brasilien gelebt und gearbeitet. Er war Koordinator des Amazonasprogramms des Deutschen Entwicklungsdienstes (ded) und GIZ-Berater im brasilianischen Umweltministerium im Rahmen eines internationalen Programms für den Schutz des Tropenwaldes. Von 2003 bis 2010 leitete er das Büro der Heinrich-Böll-Stiftung in Rio de Janeiro. Seit seiner Rückkehr nach Deutschland ist er als selbständiger Berater und freier Mitarbeiter des Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika (FDCL) tätig. Er ist Autor zahlreicher Veröffentlichungen zu Brasilien und Fragen der Internationalen Umweltpolitik.