Chinas wachsender Einfluss in Lateinamerika – Droht Europa ins Hintertreffen zu geraten?

Dr. Benjamin Creutzfeldt, Universität Leipzig

Dienstag, 22. Oktober 2024, 19 Uhr

Saalbau Dornbusch, 1. Etage, Anne-Frank-Saal

Escherscheimer Landstraße 248, U-Bahn-Haltestelle Dornbusch

 

Die VR China hat sich erst vor 20 Jahren der Region Lateinamerika und Karibik aktiv zugewandt. Seitdem hat sie ihren ökonomischen und politischen Einfluss aber sukzessive ausgebaut. In einigen Ländern ist sie bereits zum wichtigsten Handelspartner aufgestiegen, noch vor den USA und der EU. Wie erklärt sich dieser rasante Aufstieg? Und welche Folgen hat er für „unsere“ Beziehung zu der Region? Müssen die europäische und speziell die deutsche Wirtschaft nun um ihre Marktanteile in Lateinamerika bangen? Werden westliche Unternehmen beim Wettrennen um Rohstoffe und staatliche Großaufträge womöglich immer öfter das Nachsehen haben? Und schließlich: Worum geht es China eigentlich? Will es nur die Geographie des Welthandels verändern oder verfolgt es mit seiner Strategie auch oder sogar vorrangig geopolitische Ziele?

Benjamin Creutzfeldt ist nicht nur ein guter Kenner der Kultur und Wirtschaft Chinas, sondern hat darüber hinaus viele Jahre in Lateinamerika (Panama, Kolumbien, Peru) gelebt und gearbeitet. Promoviert wurde er 2015 an der Universidad Externado in Bogotá mit einer Arbeit über die Außenpolitik Chinas gegenüber Lateinamerika. Dieses Thema hat ihn seitdem nicht mehr losgelassen. Er hat darüber an verschiedenen Universitäten (darunter an der Universidad del Pacífico in Lima) gelehrt und geforscht und außerdem mehrere Studien und Aufsätze veröffentlicht. Anfang 2023 wechselte er an die Universität Leipzig wechselte, wo er sich weiterhin mit den chinesisch-lateinamerikanischen Beziehungen befasst.