Iván Barbaric, 8. Februar 2022, 19.15 Uhr

Saalbau Dornbusch, Eschersheimer Landstraße 248 (U-Bahn-Haltestelle Dornbusch)

 

In November 2019 begannen in Chile die Massenproteste von Schülern und Schülerinnen sowie Studierenden. Sie bekamen sofort die Unterstützung und Solidarität breiter Teile der Bevölkerung aller gesellschaftlichen Schichten. „Nicht 30 Pesos Fahrpreiserhöhung, sondern 30 Jahre soziale Ungerechtigkeit“ war die Parole. Das Land war bis dahin bei Weiterbestehen der Verfassung Pinochets von zwei Bündnissen, dem Mitte-Links-Bündnis und einem rechtsgerichteten Parteienbündnis, regiert worden. Heute steht Chile vor einem Neuanfang: es wird an einer neuen Verfassung gearbeitet, Kommunal- und Parlamentswahlen haben stattgefunden, und Chile hat einen neuen Präsidenten, Gabriel Boric, ehemaliger Studentenführer. Ist dies das Ende der „Transición“?

Iván Barbaric hat nach dem Militärputsch in Chile mehrere Jahre im Exil in Deutschland gelebt. In dieser Zeit studierte er Soziologie an der Goethe-Universität.1994 kehrte er mit der Familie in seine Heimatstadt Iquique zurück, wo er 10 Jahre lang in verschiedenen Funktionen für die Stadtverwaltung tätig war. Während der Regierung von Ricardo Lagos war er Regionaldirektor im Nationalen Amt für Tourismus (SERNATUR). 2007 übernahm er das Referat für Soziales und internationale Arbeit an der Katholischen Hochschulgemeinde (KHG) am Campus Westend in Frankfurt. Seit 2010 koordiniert er dort die „Lateinamerikanischen Woche“.