Dr. Thomas Fatheuer, FDCL Berlin

Dienstag, 31. Januar 2023, 19.30 Uhr

Saalbau Dornbusch, Eschersheimer Landstraße 248, 1. Etage – Anne-Frank-Saal

 

Ex-Präsident Inácio Lula da Silva kommt zurück. Ihm gelang es, den Amtsinhaber Jair Bolsonaro in der Stichwahl knapp zu schlagen. Am 1. Januar 2023 hat Lula seine dritte Amtszeit angetreten. International war die Erleichterung über den Wahlsieg Lulas groß. Denn insbesondere im Umweltbereich ist die Bilanz Bolsonaros katastrophal. In seiner Amtszeit stieg die Entwaldung wieder an, und Übergriffe auf indigene Territorien und Schutzgebiete nahmen bedrohlich zu. Aber auch in der Bekämpfung der Corona Epidemie versagte die Regierung.

Dennoch haben 49,1 % der Brasilianer*innen für Bolsonaro gestimmt. Auch daher stehen Lula und sein Bündnis vor großen Herausforderungen. Wie kann die tiefe Spaltung der brasilianischen Gesellschaft überwunden werden? Und wie können angesichts einer angespannten Haushaltslage zentrale Wahlversprechen und der Kampf gegen den Hunger erfolgreich sein. Diese und andere Fragen wollen wir mit unserem Referenten diskutieren.

Zur Person des Vortragenden

Thomas Fatheuer ist promovierter Sozialwissenschaftler. Er hat von 1992 bis 2010 in Brasilien gelebt und gearbeitet. Er war Koordinator des Amazonasprogramms des Deutschen Entwicklungsdienstes (ded) und GIZ-Berater im brasilianischen Umweltministerium im Rahmen eines internationalen Programms für den Schutz des Tropenwaldes. Von 2003 bis 2010 leitete er das Büro der Heinrich Böll Stiftung in Rio de Janeiro. Seit seiner Rückkehr nach Deutschland ist er als selbständiger Berater und freier Mitarbeiter des Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika (FDCL) tätig. Er ist Autor zahlreicher Veröffentlichungen zu Brasilien und Fragen der Internationalen Umweltpolitik und der Grünen Ökonomie.